Honigwein / Met / Honigbrand 2022 catweazle

[Catweazle]

Hallo Kollegen,

Da ich kein Obst habe, und Getreide und Zucker gerade nicht vergären will…. Habe ich beschlossen honigwein anzusetzen. Inspiriert durch wo‘s Bericht habe ich mich dazu entschlossen loszulegen. Allerdings haben ich anfangs nach Honigwein Rezepten gegoogelt. Und diese Rezepte ließen sich nicht auf wo‘s Mengen übertragen… also habe ich tiefer gegraben…..

Meine Recherchen im Internet zu Met- Rezepten haben folgende Ergebnisse gebracht:

1 kg Honig entspricht ca. 0,7 Liter

Da honigwein trinkfertig Geniesbar ist, wird für gewöhnlich auch ein restzuckeranteil angestrebt… den wir zum brennen natürlich nicht brauchen.

Hier sind drei Quellen:

https://c-schliessmann.de/media/honigba ... 8_2019.pdf

Hier geht es um den Honigbrand. Es wird ein ausbeutesatz von 9,3 Litern reinen alkohol bei 100 kg Honig angegeben. Das Verhältnis Honig zu Wasser ist hier 1kg Honig und 2 kg wasser. Wobei auf Seite zwei dann gleich das Verhältnis von 1:2,5 erwähnt wird. Im Verhältnis 1:2 wird bei optimalen Bedingungen der Honig zu 16% Alkohol vergoren und ein restzucker von ca. 10-15 g/L erreicht. Bei einem Mischungsverhältnis von 1:3 wird ca. 12-13%vol erreicht, mit den gewünschten 0% restzucker.

Hier geht es um den honigwein

https://www.c-schliessmann.de/media/hon ... 7_2019.pdf

In diesem Dokument:

https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/bie ... ellung.pdf

Wird empfohlen, den Honig zu erhitzen, um die natürlich vorkommenden wildhefen abzutöten.

Ich werde mein Glück mit einem sommerblüten Honig versuchen.
Mischungsverhältnis 1:2,75
7 kg Honig
19,25 Liter wasser
Ergeben zusammen 24,15 Liter Maische…
Als Hefe werde ich Arauner trockenhefe verwenden.
Für die Nährstoffe habe ich noch genug vina hefenährsalz
Das ansäuern auf ph 3 werde ich mit biogen m 250 erledigen.
2 Esslöffel Mehl, für die trübstoffe

Ich melde mich wieder, wenn ich eingemaischten habe

Somit wird für den rauhbrand die 33 Liter destille eingeweiht


Ps: wirkt sich der restzuckergehalt auf das gebrannte Endergebnis aus? Also wird ein honigwein (1:2) anders schmecken als ein honigbrand (1:2,75)? Was meint ihr?

[derwo]

Ich habe damals aus 12.3kg Honig 55l mit 10.5vol% gemaischt. Also pro kg Honig 470ml Alkohol. Das Gewichtsverhältnis Honig zu Wasser war ca 1:3.8.

Den Honig zu erhitzen ist vielleicht bei Wein vorteilhaft.

Ich fand die Brände mit Restzucker immer unsauber im Geschmack. Irgendwie rau, trübes Aroma. Ich meine jetzt aber Getreidebrände.

[Catweazle]

Der wo schrieb:

Den Honig zu erhitzen ist vielleicht bei Wein vorteilhaft.

Warum soll das nur beim Wein vorteilhaft sein? geht es uns nicht immer darum ein reintöniges gärverhalten anzustreben?

[derwo]

Wein muss lange haltbar sein, Brennmaische nicht. Daher denke ich, daß erhitzen unnötig ist. Obst erhitzen wir auch nicht, bevor wir es einmaischen.
Und aber auch bei Wein ist es fraglich, Weintrauben werden ja auch nicht erhitzt vor der Gärung.

[Catweazle]

Gestern habe ich 8 kg Honig mit 22 Litern Wassers zu insgesamt 27,6 Litern Maische angesetzt. Das ganze ist jetzt im Keller bei ca. 15 grad und blubbert (gemächlich ) vor sich hin. Da ich kein biogen m mehr hatte, habe ich den Honig auf ca. 65 erwärmt, damit fremde Hefen dezimiert werden. Für einen honigwein würde ich den Honig nur auf max. 30 grad erwärmen, um die guten Inhaltsstoffe nicht zu zerstören. Da wir ja noch brennen, ist es in diesem Falle egal.
Nach genauer Recherche, bin ich dazu gekommen, für den honigbrand eine Maische ohne restzucker zu erreichen. Alles, was im Internet zu finden ist, geht von keiner Qualitätssteigerung aus, wenn mit restzucker gebrannt wird. Und je niedriger der restzuckerfehalt, umso höher die Ausbeute.

[Catweazle]

Na also…. Das Blubbern ist endlich vorbei… evtl komme ich am Wochenende dazu den rauhbrand zu machen…

[Catweazle]

Rauhbrand ist erledigt!

Vorlaufabtrennung: nix
10 Liter mit 40 % bis 98 grad. Und warum nicht weiter runtergebrannt? Gas war alle…
Insgesamt waren es bei 2 durchläufen 7,5 Stunden.
Eigentlich will ich ja dreimal brennen… hab aber jetzt schon 40 %.
Gebrannt habe ich mit einer kolonnenlänge von ca. 80 cm. Der teflonring verbindet die beiden Zylinder und dichtet diese perfekt ab. Die Kolonne hatte ich mit kupferschwämmen gefüllt. Nicht unbedingt wegen einem Reflux, sondern weil ich einfach sehr gern Kupfer im Dampf habe.
Der ph Wert des rauhbrand liegt bei 4,5
Selbst bei 98 grad waren noch viele florale Aromen da. Und halt säuerlich. Aber bei dem ph wert kein wunder.
Das Honigaroma selbst ist nicht stark vorhanden. Der gebrannte gekaufte und geschwefelte Honigwein hat viel mehr honigaroma. Evtl werde ich für den feinbrand 1 kg Honig Opfern und den mitdestilieren.

Wie war das, wenn der Schnaps im Bereich des Brustbeines brennt? Zuviel Nachlauf oder? Der gekaufte hinugwein, zweifachdestillieet und aufgerührt brennt nämlich sehr unangenehm genau in der Höhe des Brustbeines. Nicht schön. Habt ihr da eine Idee was es sein könnte und wie das ganze zu lösen ist?

An der wo? Wie war das mit deinem Honigschnaps? Du hast natronlauge hinzugefügt. Natronlauge habe ich nur in Verbindung mit entschwefeln gefunden. Was hat dich dazu gebracht natronlauge zu verwenden? Und so wie ich deinen Beitrag verstanden hatte, war (bzw. ist) der mit Natron behandelte Schnaps weicher, aber hatte auch weniger Charakter. Da ich meinen Schnaps am Ende wieder mit Honig süßen will…. Hört sich das aber trotzdem nach einem gangbaren Weg an.

[azeotrop]

[derwo]

10lt aus 27.6lt zu brennen ist genügend normalerweise. Dein Maische war halt sehr stark. Du hattest ja sehr viel Honig pro liter genommen.

Das Brennen im Berecih des Brustbeins kann ich zwar nachempfinden, bringe es aber nicht mit Spirituosen in Verbindung. Seltsam.

Natronlauge im Honigbrand war hier: viewtopic.php?p=6750#p6750
und die Grundlagen hier: viewtopic.php?t=274