Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Häufig fängt ein Thema damit an, daß sich jemand eine Destille kaufen möchte, aber im Laufe der Diskussion wandelt sich der Plan in Richtung Selbstbau.
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Alex_69
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von Alex_69 »

Guten Morgen, da noch nicht alle Teile da sind, kann ich erst mal mechanisch und elektrisch wenig weiter machen… Ich halbe aber eine Frage zum benötigten Kupfer in einer Distille: da ich ja jetzt alles aus Edelstahl aufgebaut habe, und mein Aufbau aus einem 17 Liter Topf, einem 50 cm Steigrohr (2“ Durchmesser), 2 Glockenböden (optional), Dephlegmator, Geitsrohr (2“; 180°), und Produktkühler (2“) besteht und ich Obstbrände machen will: gibt es eine Regel, wieviel Kupfer man einbauen muss? In welcher Form (Wolle, Platten, …) und wo (vor, nach Dephlegmator)? Muss man bei Obst mit mehr Blausäure, wie Pflaumen, mehr Kupfer nehmen? Muss das Kupfer besonders gereinigt werden (Alkalisch, Sauer, insbesondere: Zitronensäure?)? Ich danke Euch!
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Alchemist
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von Alchemist »

Alex_69 hat geschrieben: 6. Feb 2024, 07:32 da ich ja jetzt alles aus Edelstahl aufgebaut habe [...] Muss das Kupfer besonders gereinigt werden (Alkalisch, Sauer, insbesondere: Zitronensäure?)?
Auf welches Kupfer beziehst du dich hier? Dass, was du zusätzlich einbauen willst? Es ist ohnehin nicht ganz eindeutig, ob blankes Kupfer (also wirklich reines Cu) besser wirkt als Kupferoxid (Kupfer in seinen versch. Oxidationsstufen). Eine spezielle Reinigung kannst du hin und wieder machen. zB in einer schwachen Zitronensäure. Viel wichtiger ist es aber, die cuts beim Destillieren richtig zu setzen. Soviel kann das blanke, hochpolierte Kupfer dann auch nicht helfen, dass es dir diese subjektive Entscheidung abnimmt.

Wenn du ein paar Kupferrohr-Reststücke hast, und sie in die Maische legst, ist das besser als nichts. Noch besser wäre es im Dampfweg zu verbauen. Das ist dann aber meistens nicht ganz trivial.
Alex_69 hat geschrieben: 6. Feb 2024, 07:32 Muss man bei Obst mit mehr Blausäure, wie Pflaumen, mehr Kupfer nehmen?
Mehr Kupfer hat keinen Nachteil. Wenn du das Obst aber ohne Steine brennst, diese also vorher abfilterst, hast du damit auch keine Probleme. Da hilft auch beim Maischen aufpassen, dass die Steine heile bleiben.
Alex_69
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von Alex_69 »

Hallo Alchemist, ja zusätzlich ... da ja (fast) alles aus Stahl ist, und man dem Kupfer "extrahierende" Fähigkeiten zusagt, frage ich mich wievielt man braucht, und wo man das im Dampf einbaut. Es geht ja eigentlich um die Fläche an Kupfer., aber am ende geht man ja pragmatisch ran Vlt. habt Ihr Ansätze? Natürlich sind die Cuts entscheidend. Oder ist doch am Ende Kupfer egal?
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Alchemist
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von Alchemist »

Alex_69 hat geschrieben: 6. Feb 2024, 14:33 Oder ist doch am Ende Kupfer egal?
Das kommt jetzt wieder darauf an was du machst: https://www.tandfonline.com/doi/full/10 ... 20.1795795
They observed that cereal, feinty, sulfury, and meaty characters increased when a combination of non-copper and copper stills were used for the wash and spirit, respectively, whereas minimal changes were observed when copper and non-copper were used for the wash and spirit, respectively. Subsequently, Harrison et al. investigated the impact of copper during distillation in more detail,[Citation16] showing that copper was essential to achieve a low level of DMTS, responsible for the presence of unpleasant sulfur compounds, which decrease during maturation in oak. In addition, all-copper distillation reduced the sensory scores for sulfury and meaty aromas.
Da geht es halt um Whiskey.

Das Kupfer hilft definitiv, ungewünschte Stoffe aus der Maische zu holen. Also es hilft dir beim Maische brennen. Beim zweiten Brennen eines Mehrfach-Brands hilft es dann aber wenig.

Wieviel ist schwierig zu sagen. Ich glaube, dass es dazu keine Studien gibt. Du könntest deine Kolonne mit Kupfer füllen. Einfach in ein Baumwollsäckchen ein paar kleine Kupferreste oder Kupferspäne geben. Dass es dir dann nicht runter fällt in die Maische, kannst du es mit einem Edelstahlschwamm fixieren.
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derwo
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von derwo »

Hier ein paar Infos zu Kupfer: viewtopic.php?t=149
Ich kenne keinen Fall, wo jemand meint, daß er mit zu viel Kupfer irgendetwas schlechter gemacht hat. Ich kenne aber viele Fälle, wo ein bisschen Kupfer schon sehr viel gebracht hat. Daraus folger ich, daß es wenig bringt aber auch nicht schadet, wenn man darauf achtet, daß jedes Stück der Destille aus Kupfer ist.
Ich versuche immer und überall Kupfer reinzubringen, damit keine Gelegenheit ausgelassen wird. Nehme aber nur geringe Mengen, also Messerspitzen mit zB Kupferoxid, Kupfersulfat oder Kupfercitrat. Also in die Maische, bei jeder Destillation in die Brennkessel und auch in die zwischengelagerten Rau- und Mittelbrände. Nur beim fertigen Destillat gebe ich natürlich kein Kupfer hinzu.
Die Wirkungen von Kupfer sind übrigens keineswegs speziell. In einer der Studien wurden auch mit Eisen und Aluminium Versuche gemacht und das hat im Prinzip auch geklappt.
Alex_69
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von Alex_69 »

Hallo Derwo, danke dir auch für die sehr ausführliche Beschreibung im anderen Beitrag. Also: Kupfer rein, aber nur Spuren. Ich werde mal mit der Wolle im Rohr mal beginnen. Im Kessel habe ich am Rührgerät Kupfer. Da angeblich es sich um Mikrochemie handelt, und quantitativ die Wirkung schwer zu bestimmen ist, muss ich wohl so anfangen.
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derwo
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von derwo »

Naja, ich habe das eigentlich anders gemeint. Bin aber selber schuld, ich habe ein Teil einfach weggelassen. Also mit "jede Gelegenheit nutzen" meine ich auch, daß man sowohl im Kessel als auch im Dampf Kupfer haben sollte. Und "geringe Mengen" bezieht sich auf das Hinzufügen von Kupferverbindungen in eine Maische oder einen Raubrand. Ich meine also nicht, daß man das Optimum schon erreicht, wenn man ins Steigrohr einer Edelstahldestille einen Kupferschrubber stopft.
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Alchemist
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von Alchemist »

derwo hat geschrieben: 9. Feb 2024, 20:37 Und "geringe Mengen" bezieht sich auf das Hinzufügen von Kupferverbindungen in eine Maische oder einen Raubrand.
Was bewirken diese Kupferoxid-/sulfat/-citrat Verbinden in der Maische? Das gleiche wie das Oxid? Oder hat das noch andere Hintergründe?
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derwo
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von derwo »

Das Oxid, Sulfat, Citrat oder auch Carbonat löst sich halt unterschiedlich gut.
Außerdem scheint es einen Unterschied zu machen, ob man Cu+ oder Cu2+ -Ionen bekommt beim Lösen. ZB mit dem rotbraunen Kupferoxid bekommt man Cu+ und mit dem schwarzen Kupferoxid oder dem Kupfersulfat Cu2+.
Und wenn man zB Kupfercitrat verwendet, fügt man natürlich auch das Citration der Maische hinzu. Bei einer Maische mit den ganzen ähnlichen Säuren, vielleicht ja auch eine Menge Citronensäure, die da sowieso drinnen sind, ist das sicher egal. Aber wenn du es in einen Raubrand gibst, bin ich mir nicht sicher. Jedenfalls deswegen habe ich mir mal ein Tütchen Kupferoxid zugelegt. Wobei ich nicht glaube, daß das anders ist, als wenn man ein paar angedunkelte Kupferrohrstücke in den Raubrand legt.
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Alchemist
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von Alchemist »

Das Wundermittel Kupfer. Ein wirklich interessanter Werkstoff. Vielen Dank für die Erklärung!
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derwo
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von derwo »

Wie gesagt, mit anderen Metallen bekommt man auch solche Reaktionen, zB mit Aluminium oder Eisen. Das Verwenden von Kupfer bei Destillen hinterlässt leider oft denselben Eindruck, wie ein Gärtner, der seinen Rasen mit einer Kupfersense bei Vollmond kürzt. Deswegen erwähne ich das.
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Alchemist
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von Alchemist »

derwo hat geschrieben: 10. Feb 2024, 12:34 Wie gesagt, mit anderen Metallen bekommt man auch solche Reaktionen, zB mit Aluminium oder Eisen.
... als Zugabe zur Maische, um die gleichen Effekte zu erzielen wie die Cu-Ionen?

Ich schweife hier leider etwas vom eigentlichen Thema ab, Entschuldigung, aber das finde ich gerade spannend. Wenn man das Thema Eisen weiterverfolgt, müsste demnach ja auch Edelstahl-Destillen denselben "reinigenden" Effekt haben wie Kupfer-Destillen.
Tun sie aber nicht. Müssten sie aber. Edelstahl ist ja Eisen, aber hochlegiert. Man kann mich hier gerne korrigieren, falls ich falsch liege.
Der Grund ist für uns unsichtbar: die ausgebildete Passivschicht vom Edelstahl. Diese ist bei Edelstahl hoch-chromhaltig (Cr2O3). Das Eisen kommt also gar nicht erst in Kontakt mit Ethanol - Dampf oder Flüssig. Bei Kupfer ist es anders. Da enthält die Oxidschicht bereits Kupfer. Sie ist also der Flüssigkeit oder dem Dampf ausgesetzt.

:study:
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derwo
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von derwo »

Genau, das Edelstahl löst sich nicht, weder das Eisen noch das Chrom (falls Chromionen auch eine Wirkung haben sollten).

Man sieht aber durchaus hin und wieder auch Destillen aus unedlem Stahl (aus Feuerlöschern oder Boilern) oder aus Aluminium (Aluminiumkochtöpfe). Die Nachteile sind, daß unedler Stahl rostet und daß Aluminium bei Säurekontakt oxidiert, sich der Kesselinhalt dann dunkel färbt das dann vielleicht ungesund ist. Aluminium hat diesbezüglich ja einen schlechten Ruf, auch wenn das Drama um Aluminum in Deos inzwischen anscheinend unbegründet war.
Alex_69
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von Alex_69 »

Hallo liebe Brenner,

ich habe nun alle Informationen von Euch aufgenommen und in einer neuen Destille versucht umzusetzen. Ziel sollte sein eine recht flexible Anlage zu bekommen, mit der ich zum einen eine Charge Maische (ca 10-12 liter) auf einmal als Raubrand abbrennen kann und zum anderen eine Anlage mit der ich den Raubrand zu einem Feinrand überführe. Zudem wollte ich von Wasseranschüssen autark sein.
Dazu habe ich erst mal mich für die 2"-Triclamp Systeme entschieden und dazu sollte auch ein Topf aus Edelstahl samt Rührwerk dran.
Meine erste Designstudie sah so aus:
Glocke_17l.jpg

Dazu habe ich mir Alu-Profile besorgt. Zugegeben, nicht die billigsten Lösung, aber leicht und sehr steif. Für das Kühlwasser habe ich ermittelt, dass ein 100 Liter Fass genügen müsste. Ich wollte zudem, dass das Kühlwasser sich während der Destillation nicht erwärmt, was für den Dephlegmator m.E. sehr wichtig zur Steuerung ist. Somit habe ich zwei 100 Liter Tanks unter der Destille angebracht und diese mit einer Boosterpumpe (100 W) verbunden. Ich kann so von einem Tank in den anderen das Wasser pumpen, kann entscheiden, ob ich doch alles über nur einen Tank laufen lasse, oder kann alles in den Garten in die Regentonne pumpen, hier ein Blick zwischen den Tonnen auf die Pumpe:
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Die Regelung des Kühlwassers für Dephlegmator und Produktkühler hab eich über Durchflussmesser geregelt. So kann ich recht genau den Durchfluss einstellen, was gerade beim Dephlegmator m.E. wichtig ist:
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Natürlich war auch die Herdplatte, 2,6 kW, 22 cm Durchmesser ein Thema. Auch da hab eich eure vielen Tips und Hinweise eingebaut, fast eins zu eins, ausser das Überbrücken des Wärmesensors, da habe ich einen Kollegen zu Hilfe gehabt, der die zwei Drähte laserpunktgeschweisst hat. Hier das Video und ein Bild
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(3.51 MiB) 4-mal heruntergeladen
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Den Deckel habe ich auch in etwa so gemacht, bzw. machen lassen, wie von Euch vorgeschlagen, abgesehen davon dass meine Kollegen es etwas robuster machen wollten. Hier das Bild des Deckels mit drei angeschweissten Triclamp Flanschen für Drehachse, Steigrohr und Sicht-Fenster, als auch dazu die Rohrhülse für die Drehachse mit angeschweisstem Triclamp-Deckel und die geschweißte Drehachse (alles konventionell geschweisst):
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Hier alles mal zusammengebaut mit einer schönen Kette:
IMG_0161.jpeg
und von oben
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Der Scheibenwischermotor tut seine Arbeit sehr gut, wird aber sehr sehr heiß... ich plane eine aktive Kühlung anzubringen, so was wie ein Prozessorkühler.
Ich habe auch mal ein Movie zur Kettenbewegung gemacht, zuerst bei 80% (von 1 U/s). Dann wird es dunkel, dann 70%, danke, dann 50%:
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(19.11 MiB) 2-mal heruntergeladen
Auch die Steuerung als Schaltplan habe ich von euch gerne übernommen. Mein Kollege hat dies dann schön und sauber umgesetzt:
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Hier ein Movie zum destillieren von Wasser:
IMG_2775.mp4
(8.67 MiB) 4-mal heruntergeladen
Als Schmankerl für mich habe ich dann noch eine motorisieret Achse angebracht, mit der man die Kolonne samt Kühler hochfahren kann und so den Topf problemlos entfernen kann. Ist nicht wirklich notwendig, fand es aber schön, es tut seinen Job:
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Zuletzt habe ich heute eine Apfelmaische, die ich mit Turbohefe 2022 angesetzt hatte abgebrannt. Ich habe mit 1,5 kW geheizt und bin dann auf ca 700 W runter, also es abzusehen war, das es losgeht. Musste dann stufenweise bis ca 900 W hoch. Nach 3 Stunden kam nur von 3 Vol% Destillat raus und ich hatte aus 9 Liter Maische ca 4 Liter 46vol% Raubrand bekommen. Und: es ist nichts angebrannt! Bin sehr zufrieden :-)
Dateianhänge
IMG_0157.jpeg
Zuletzt geändert von Alex_69 am 2. Mai 2024, 23:48, insgesamt 2-mal geändert.
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derwo
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von derwo »

Na, das ist ja nun eine Anlage geworden, "die alle Stückerln spielt". :+1:
Bin gespannt, was du irgendwann aus der Praxis über die Wassersituation erzählst. Also ob die Wassermengen reichen oder im Gegenteil überdimensioniert sind.
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Alk52
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von Alk52 »

Glückwunsch, sehr gut gebaut.
Ein Hinweis zu Obstbränden u.ä. bei denen Du eine saubere Trennung von Vorlauf und Nachlauf erreichen willst:
lass die Alkoholmessung (Papagei) weg. In dem relativ großen Volumen wird einiges verschmiert, während Du ohne die Apperatur nacheinander wirklich keine Mengen sammeln kannst, um die Abtrennung zu bewerten.
Nichts ist ohne Grund.
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Alchemist
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von Alchemist »

Auch von mir: gratuliere zu diesem tollen Gerät! Wenn man sieht, von welcher Destille du kommst, und wo du ursprünglich eigentlich hin wolltest, hast du in relativ kurzer Zeit doch einiges geändert. Sehr schön dokumentiert, sehr toll gearbeitet. Vielen Dank für das Teilen!

Meine Anmerkung: Der Motor für dein Rührwerk befindet sich relativ knapp oberhalb des Deckels. Der wird also nicht nur von selbst warm durch Belastung, sondern auch vom Deckel durch Strahlung. Beobachte das ein bisschen, welche Temperaturen sich da entwickeln. Ich weiß nicht inwiefern sich die höheren Temperaturen negativ auf die Lebensdauer auswirken, aber du könntest mit einem 12V Lüfter vielleicht etwas zur Verlängerung beitragen.
Entschuldige, du hast das bereits in deinem Eingangpost erwähnt. Das hatte ich wohl überlesen.

Alex_69 hat geschrieben: 1. Mai 2024, 17:40 Zuletzt habe ich heute eine Apfelmaische, die ich mit Turbohefe 2022 angesetzt hatte abgebrannt. Ich habe mit 1,5 kW geheizt und bin dann auf ca 700 W runter, also es abzusehen war, das es losgeht. Musste dann stufenweise bis ca 900 W hoch. Nach 3 Stunden kam nur von 3 Vol% Destillat raus und ich hatte aus 9 Liter Maische ca 4 Liter 46vol% Raubrand bekommen. Und: es ist nichts angebrannt! Bin sehr zufrieden :-)
Wolltest du unbedingt einen Zweifach-Brand damit machen? Das wäre mit Turbohefe jetzt nicht unbedingt erforderlich gewesen.
Wie dem auch sei: wenn du den Vorlauf abtrennst, würde ich mich über ein Update freuen! Du hast dich ja für den Eigenbau auch aufgrund dessen entschieden, dass du Schwierigkeiten eben hier hast. Ich wäre neugierig, ob es dir nun leichter fällt.
Alex_69
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von Alex_69 »

Hallo, und Dankeschön für eure Kommentare.
Ja, der Motor benötigt schon einen Lüfter, sonst wird er nicht so alt. Plane dazu ein Alu klotz ausfräsen zu lassen und daran einen Lüfter mit Kühlrippen anzubringen. Sicher ist sicher. Auch werde ich den Deckel thermisch isolieren, damit die Wärmestrahlung nicht dazu kommt. Die Wärmeleitung über die Halterung ist erstaunlich gering...

Ich hatte auch überlegt sofort aus der Apfelmaische mit Kolonne einen Feinbrand zu machen, will aber erst mal in mehreren Schritten ran. Wenn ich mit der Anlage und deren Temperaturen geübter bin, versuche ich mit meinen Glockenböden zu arbeiten. Aktuell habe ich bis zu drei Böden.
Im Sommer fange ich das neue Projekt Rum-machen. Habe dazu schon Block Strap Melasse gekauft :-). Da könnte man direkt einen Feinbrand machen...

Ja, der Papagei ist schön anzusehen, aber ich bekomme die Info über den aktuelle Brechungsindex besser (punktgenauer) über einen Handrefraktometer oder einem Abbe-Refraktometer. Da habe ich beim Kauf nicht mitgedacht ...

Zum Wasser, ich denke jetzt schon, dass so fein dosiert, wie ich jetzt arbeiten kann, ich bei einer 12-Liter Maische mit eher 50 Liter auskommen werde.
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von Alchemist »

Alex_69 hat geschrieben: 2. Mai 2024, 17:47 Ja, der Motor benötigt schon einen Lüfter, sonst wird er nicht so alt. Plane dazu ein Alu klotz ausfräsen zu lassen und daran einen Lüfter mit Kühlrippen anzubringen. Sicher ist sicher. Auch werde ich den Deckel thermisch isolieren, damit die Wärmestrahlung nicht dazu kommt. Die Wärmeleitung über die Halterung ist erstaunlich gering...
Sehr ambitioniert. Wenn du für die Kühlung schon die Fräse anwerfen willst, könntest du auch genau so gut Kühlkanäle einfräsen lassen für eine Wasserkühlung. ... nur für den Fall, dass du noch nicht genug geplant und entworfen hast. :D

Vergiss nicht etwas Kupfer in den Flüssigbereich und Dampfbereich einzubringen. Das kann man schnell vergessen bei einer Voll-Edelstahl Destille.

@Alle: Die Bilder der Destille von Alex69 sind bei mir sehr klein wenn ich auf sie klicke. Hab nur ich dieses Problem?
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Hügelwilli
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von Hügelwilli »

Alchemist hat geschrieben: 2. Mai 2024, 20:29 @Alle: Die Bilder der Destille von Alex69 sind bei mir sehr klein wenn ich auf sie klicke. Hab nur ich dieses Problem?
Die Bilder sind einfach sehr klein. Alex muss sie vor dem Hochladen auf diese Größe verkleinert haben.
Alex_69
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Re: Neue Destille gesucht: wo anfangen?

Beitrag von Alex_69 »

Danke für das Feedback. Bilder sollten jetzt größer sein :-)
Auch danke für den Kupferhinweis: ich habe im Steigrohr Kupferwolle eingebracht, un dim Topf ist die Hulse im Stahlrohr auch aus Kupfer. Wieviel Kupfer man einbringen oll ist mir aus den Diskussionen nicht klar geworden.
Eine Kühlung des Motors ist nicht zwingend notwendig, aber entweder man überlegt sich was, oder eben nicht. Fräsen ist nicht der billigste Ansatz, aber ein Motor neu kaufen auch nicht :) Und manchmal kennt man gute Freunde ...