Ich möchte kurz noch meine Erfahrrungen mitteilen.
Ich habe 10L Maische genau nach Rezept angesetzt (Caribbean Black Strap, Hefewürfel aus dem Supermarkt). Den Maischeeimer habe ich in ein Wasserbad gestellt, das per Sous-Vide-Stick auf 30° gehalten wurde (ich hatte auch mal versucht den Stick direkt in die Maische zu stellen, aber die ist förmlich explodiert als die mitten in der Gährung zusätzlich durchmischt wurde, das hatte ich also ganz schnell wieder abgebrochen).
Nach 3 Tagen war der Spuk vorbei, nach vier weiteren Tagen hab ich dann den Raubrand gemacht.
In der 2L Potstill (also 5 Durchgänge
) ergab das insgesamt 3 Liter mit knapp 30%. Das malzig-süßliche Aroma der Maische blieb überraschend stark erhalten. Die Destillation hatte ich jeweils beendet als das Destillat begann leicht säuerlich zu schmecken.
Zwei Wochen später war dann der Feinbrand dran (2x 1,5L in der 2L Potstill). Es fiel mir extrem schwer, einen Vorlauf zu erkennen bzw. abzutrennen (gibt es den bei dieser "sauberen" Maische überhaupt?). Ich hab anfangs je 20 Tropfen (1-2ml) in einzelnen Gläsern aufgefangen, konnte aber nirgendwo einen typischen "Pattex" ausmachen. Die ersten max. 3ml hatte ich letztlich weggetan, der Rest kam mit.
Das selbe Problem beim Nachlauf: wo sollte man da aufhören? Ich habe das sensorisch versucht - als kaum/kein Alkohol mehr mit rauskam und auch der Geschmack schräger wurde, habe ich das beendet - bei insgesamt knapp 1,5L mit etwa 58%. Vielleicht hätte ich etwas früher abdrehen können, aber die charakteristischsten Aromen kamen eh am Anfang.
Das Ergebnis ist sehr malzig und leicht süßlich, erinnert sehr an Lakritze. Banane/Ananas/... ist überhaupt nicht erkennbar, und insgesamt ist das auch noch nicht wirklich trinkbar.
Eine Hälfte (0,75l) lagert nun mit 3g Holzchips (mangels Fassdaube, das kommt beim nächsten Versuch), die andere Hälfte habe ich als "Spiced Rum" mit 20gr Rohrzucker, Orangenschale, Zimt, Nelken und Vanilleschote angesetzt (2-3 Wochen, dann raus damit, Holzchips rein und auch ab in den Keller).